Tips zum Stricken mit Leinen
Leinen ist eine wunderbare Naturfaser für sommerliche Projekte – atmungsaktiv, langlebig und angenehm auf der Haut. Dennoch unterscheidet sich Leinen in seiner Verarbeitung deutlich von anderen Garnen wie Wolle oder Baumwolle. Damit das Stricken oder Häkeln mit Leinen zum Vergnügen wird, haben wir hier einige hilfreiche Tipps zusammengestellt.
1. FADEN LOCKER DURCH DIE FINGER LAUFEN LASSEN
Im Gegensatz zu Wolle ist Leinen kaum elastisch. Das bedeutet: Beim Stricken sollte der Faden unbedingt locker durch die Finger laufen. Wird zu viel Spannung aufgebaut, kann das auf Dauer zu verkrampften Händen, Schmerzen oder Verspannungen führen. Eine entspannte Handhaltung und gleichmässiges Arbeiten sind beim Leinen besonders wichtig.
2. DIE WAHL DER NADELN: HOLZ STATT METALL
Leinen ist von Natur aus etwas steifer. Auf glatten Metallnadeln kann das dazu führen, dass das Garn nur schwer zu kontrollieren ist – es rutscht buchstäblich zu schnell. Holz- oder Bambusnadeln bieten hier klare Vorteile: Die leicht rauere Oberfläche sorgt für den nötigen Halt, ohne den Arbeitsfluss zu stören. So lässt sich das Garn besser führen und die Maschen sitzen gleichmässiger.
3. MASCHENPROBE WASCHEN UND SPANNEN – UNBEDINGT!
Wer mit Leinen arbeitet, sollte unbedingt eine Maschenprobe stricken und diese auch waschen und spannen. Warum? Weil sich die Haptik, die Grösse und vor allem der Fall des Materials nach dem ersten Waschen stark verändern können. Leinen dehnt sich oft noch aus und gewinnt an Geschmeidigkeit. Was vorher fest und steif wirkte, kann nach dem Waschen weich und fliessend sein – genau deshalb ist die gewaschene Maschenprobe entscheidend für eine korrekte Grössenermittlung.
4. NACH DEM WASCHEN IMMER NOCH STEIF? DÄMPFEN HILFT!
Nach dem Waschen kann sich Leinen zunächst etwas steif anfühlen. Wer das Garn geschmeidiger machen möchte, kann das fertige Stück vorsichtig mit Dampf behandeln – zum Beispiel mit einem Dampfbügeleisen ohne direkten Kontakt. Das lockert die Fasern auf sanfte Weise. Übrigens: Leinen wird mit jedem Tragen und Waschen weicher – ein echtes Plus für langlebige Kleidungsstücke!
5. LEINENGARN IST AUCH ZUM HÄKELN IDEAL
Nicht nur Strickfans, auch Häkler:innen schätzen Leinen – vor allem für feste Maschen und strukturierte Muster. Die robusten Pflanzenfasern sorgen für eine gute Formstabilität und machen das Material ideal für praktische Netztaschen, luftige Sommertops oder Häkelshirts.
NEUGIERIG GEWORDEN?
Wenn Sie mehr über die Eigenschaften der Leinenfaser und die Herstellung von Leinengarn erfahren möchten, empfehlen wir unseren Beitrag: VON DER FLACHSPFLANZE ZUM LEINENGARN