LANGYARNS hat sich seit 2017 entschlossen, bei den von uns eingesetzten Merinoqualitäten auf Wolle von Merinoschafen umzustellen, welche garantiert nicht der Praxis des Mulesing ausgesetzt sind. Heute sind alle unsere Standard Merinoqualitäten mulesingfrei. Zu diesen Standartqualitäten gehören Merino 50, 70, +, 120, 150, 200 Bebe, 400, die mit unserem Logo "Sheep Friendly - No mulesing" ausgezeichnet sind. Diese Merinofasern kommen aus zertifizierter australischer Produktion oder aus anderen Regionen, wie Südafrika oder Südamerika, wo kein Mulesing betrieben wird. Fasern aus muslesingfreier Wolle haben auf dem Weltmarkt einen höheren Preis. LANGYARNS liefert Ihnen mit obigen Qualitäten einen Mehrwert durch die tiergerechte Behandlung der Schafe.
Was ist 'Mulesing' ?
Mulesing (engl.) bezeichnet einen chirurgischen Eingriff bei Schafen, um diese vor dem Befall mit Fliegenmaden (Myiasis) der Fliegenart Lucilia cuprina (oder «Sheep Blowfly») zu schützen. Mulesing ist benannt nach John W. H. Mules, der dieses Verfahren entwickelte. Seit den 1930er Jahren wird Mulesing bei Schafen regelmässig angewandt. Beim Befall der "Sheep Blowfly" nisten sich Fliegenmaden in den Hautfalten rund um den After und den Genitalbereich der Schafe ein. In den warmen und feuchten Stellen der Falten legen die Fliegen ihre Eier. Wenn die Maden schlüpfen, fressen sie sich weiter in die Haut der Tiere hinein und können Infektionen verursachen. Um eine solche Kontamination zu verhindern, werden den jungen Schafen Hautstücke rundum den After und in der Genitalregion entfernt. Durch das Entfernen der Hautfalten und der Narbenbildung entsteht eine glatte Hautpartie, auf der sich keine Fliegen einnisten können. Der Eingriff des Mulesing wird oft mit unzureichender Betäubung der Schafe durchgeführt und die Wunden der Tiere werden nicht genügend versorgt. Mulesing wurde deshalb in Südafrika seit 2009 und in Neuseeland seit 2010 verboten. In Australien ist Mulesing nach wie vor erlaubt.
Kontroversen in der Debatte um Mulesing
Mulesing ist eine umstrittene Praktik, zu der es viele unterschiedliche Meinungen gibt. Laut der National Farmers Federation ist es der effektivste Weg, das Risiko von Myiasis zu minimieren, der sonst 3.000.000 Schafe jährlich zum Opfer fallen würden. Die Australian Veterinary Association (AVA) erkennt die positiven Effekte von Mulesing bei Schafen an. Jedoch befürwortet die AVA auch Alternativen im Sinne einer ethisch vertretbaren Massentierhaltung. Dem Präsidenten der National Farmers Federation Peter Corish zufolge, ist die Tierschutzorganisation Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals nicht gegen dieses Verfahren in Gebieten, in denen es keine sinnvolle Alternative gibt, empfiehlt aber Forschungen nach schmerzlosen Methoden als Alternativen. Die Tierrechtsorganisation PETA ist strikt gegen das Mulesing, dies sei eine grausame und schmerzhafte Methode, zu der es „humanere“ Alternativen gebe.
Hessnatur, Mulesing, https://www.hessnatur.com/magazin/textillexikon/mulesing/ (aufgerufen am 20.6.2022).